Keine Entwarnung: Finanzmärkte nach dem Flächenbrand
Klaus F. Zimmermann und Dorothea Schäfer präsentieren Buch zu „Finanzmärkten nach dem Flächenbrand“ – Buch-Vorstellung am 20. November 2009
Berlin. (and). 16. November 2009. Im dritten Jahr der internationalen Finanzkrise gibt es noch keine Entwarnung, teilte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mit. Die Rezession sei zwar rückläufig, die Hausaufgaben im Finanzsektor seien aber noch nicht erledigt. Weitere Antworten seien gefragt, „die über den Tag hinausweisen.“
Privatdozentin Dr. rer. pol. Dorothea Schäfer ist Forschungsdirektorin am DIW Berlin. Foto: DIW
Klaus F. Zimmermann, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), und Dorothea Schäfer präsentieren deshalb dazu das Buch „Finanzmärkte nach dem Flächenbrand.“ Am 20. November 2009 ab 12 Uhr stellen die beiden Experten das Buch im DIW (Mohrenstraße 58, 10117 Berlin) der Öffentlichkeit vor. Als Laudator spricht Professor Otmar Issing, Vorsitzender der Expertengruppe, „Neue Finanzarchitektur“ der Bundesregierung, Präsident des Center für Financial Studies an der Goethe-Universität Frankfurt und langjähriger Chefvolkswirt der Deutschen Bundesbank sowie der Europäischen Zentralbank.
Die US-amerikanische Konsumlust und die deutsche Sparsamkeit seien die eine Seite der Medaille – zweifelhafte Hypothekarkredite, massenhafter Kreditverkauf und Banken mit zahlreichen Schrottpapieren die andere. Am Ende der Kette standen dramatische Rettungsaktionen à la Hypo Real Estate oder HSH Nordbank sowie komplette Bankensysteme, die ohne den Staat nicht mehr überlebensfähig sind. Trotz der massiven Unterstützung habe sich der Bankensektor von dem Dominoeffekt der Lehmann-Insolvenz bislang nicht erholt. Auf den Vermögensmärkten ist weltweit eine Abwärtsspirale mit starken Preisausschlägen in Gang gekommen. Auf Phasen der Erholung folgen regelmäßig Phasen, in denen sich die Krisensymptome noch verschärfen.
In dieser Krise hätten viele Banken nicht nur Kapital, sondern auch ihr Geschäftsmodell verloren. Dauert diese Situation weiter an, drohe auch in Deutschland eine krisenbedingte Einschränkung der Kreditvergabe. Spätestens wenn es zu einer Konjunkturerholung komme, werde dies zur Bremse für den Aufschwung werden. Das Buch von Zimmermann und Schäfer zeigt, wodurch der Steuerzahler zur „Geisel“ der Funktionsfähigkeit des internationalen Finanzsystems geworden ist und wie Schrottpapiere entsorgt werden sollten, sowie dass in diesem Zusammenhang das neue deutsche Bad-Bank-Gesetz am Ziel vorbei schieße.
Das DIW hat sich frühzeitig mit Analysen und Lösungsvorschlägen zu Wort gemeldet.
Den Auftakt bildete die Diskussion um die Einrichtung einer Bad Bank.
„Wir haben hierzu ein eigenes Modell vorgelegt und uns an der öffentlichen Debatte zur Auslagerung der toxischen Papiere beteiligt. Die begonnene Tradition setzen wir mit diesem Band fort. Das Buch zeigt, was die Regierung tun muss, damit der Flächenbrand auf den Finanzmärkten eine Jahrhundertkrise bleibt und sich nicht alle 10 Jahre wiederholt“, so die Autoren.
Andere Schwerpunkte des Bandes sind die Zukunft der Landesbanken, die Auswirkungen auf die Realwirtschaft und Prinzipien für eine Reform der Finanzmarktarchitektur.
Privatdozentin Dr. rer. pol. Dorothea Schäfer ist Forschungsdirektorin am DIW Berlin. Sie lehrt an der Freien Universität (FU) Berlin Betriebswirtschaftslehre, Bank- und Finanzwirtschaft. Professor Dr. rer. pol. habil. Klaus F. Zimmermann ist Präsident des DIW Berlin und lehrt Wirtschaftliche Staatswissenschaften an der Universität Bonn.
Buchvorstellung:
20 November 2009 ab 12 Uhr
„Finanzmärkte nach dem Flächenbrand“
Klaus F. Zimmermann,
Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW),
Dr. rer. pol. Dorothea Schäfer
Forschungsdirektorin DIW Berlin
Mohrenstraße 58,
10117 Berlin
Web-Seite: www.diw.de/deutsch
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